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„Was uns ausmacht – Wie ein Organ unser Leben steuert.“

19. Mai 2025

Was macht unser Gehirn und unser Nervensystem?

Einer der vielen bisher im Unterricht angeschauten Themen im Fachbereich «Biologie» war das menschliche Gehirn und das Nervensystem. Das Nervensystem ist das Steuerzentrum unseres ganzen Körpers. Egal was man als Mensch macht. Das Gehirn ist auf irgendeine Art und Weise darin verwickelt. Es sorgt dafür, dass wir fühlen, denken, uns bewegen und auf unsere Umwelt reagieren können. Im Unterricht haben wir gelernt, dass das Gehirn aus vielen Milliarden von Nervenzellen und Synapsen besteht, die man auch Neuronen nennt. Diese Neuronen kommunizieren miteinander, indem sie elektrische Signale (Aktionspotentiale) senden und durch Synapsen diese empfangen. Die elektrischen Signale sind dabei die Informationen, die durch irgendeinen Sinn «aufgenommen» wurden. Beispielsweise der Tastsinn, Hörsinn, Sehsinn etc. So entstehen Gedanken, Gefühle oder Bewegungen. Ausserdem wurden die verschiedenen Bereiche des Gehirns angeschaut. Zum Beispiel das Grosshirn, das für das Denken und Erinnern wichtig ist, und das kleine Gehirn, das unsere Bewegungen koordiniert.

Es gibt grob zwei Nervensysteme in unserem Körper. Das zentrale Nervensystem (ZNS) und das periphere Nervensystem (PNS). Das PNS wird wiederum in das somatische und vegetative Nervensystem eingeteilt und das vegetative NS weiter in das sympathische und parasympathische NS. All diese Nervensysteme spielen für unseren Körper eine sehr wichtige Rolle. Ein besonders tief angeschauter Punkt waren dabei Neurotransmitter – das sind kleine chemische Botenstoffe – die Signale zwischen Nervenzellen weitergeben. Sie beeinflussen all das, was in den Nervensystemen passiert. Zum Beispiel macht Dopamin uns glücklich, während Stresshormone wie Adrenalin uns in Alarmbereitschaft versetzen. Werden keine Transmitter ausgeschüttet, entstehen keine weiteren Signale und unser Gehirn empfängt nichts. Diese Neurotransmitter können grundsätzlich auch durch Giftstoffe ersetzt werden (Synapsengifte). Synapsen bestehen grundsätzlich aus der Präsynapse (Sender), dem synaptischen Spalt und der Postsynapse (Empfänger). Die Gifte wirken an verschiedenen Orten der Synapsen. Das Gift der schwarzen Witwe (Latrotoxin) erhöht zum Beispiel Ca2+ Einstrom und wirkt an der Präsynapse, was schlussendlich zu Muskellähmung führt. Nikotin in Zigaretten wirkt in der Postsynapse und aktiviert nikotinische Acetylcholin-Rezeptoren, was zu Schwindel und Übelkeit führen kann. Wir haben auch kurz angeschaut, dass das Gehirn nicht starr ist, sondern sich ständig verändert. Das nennt man Neuroplastizität. Durch Erfahrungen und Lernen bilden sich neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Deshalb können wir unser Gehirn trainieren und an neue Situationen anpassen.

Jeweils: Postsynapse - synaptischer Spalt - Präsynapse

Anwendung für das Lernen

Das Thema hat mich beeindruckt, weil ich nun verstehe, wie sehr unser Denken, Fühlen und Handeln von unserem Gehirn gesteuert wird. Zum Beispiel merke ich jetzt, warum ich in Stresssituationen oft anders reagiere – mein Körper schüttet dann Adrenalin aus, das mich „kampfbereit/nervös“ macht. Früher dachte ich, ich könnte meine Gefühle immer bewusst kontrollieren, jetzt weiss ich, dass das Gehirn viel schneller arbeitet als mein Verstand und es daher recht schwierig ist das Ganze zu kontrollieren und zu steuern. Auch, dass das Gehirn sich durch Lernen verändert, fand ich spannend. Das motiviert mich, daran zu bleiben, wenn ich etwas Neues lerne, denn ich weiss jetzt: Mein Gehirn baut neue Verbindungen auf und wird so weiterentwickelt. Darüber hinaus finde ich es wichtig zu wissen, wie Medikamente oder auch Drogen das Gehirn beeinflussen können. Sie verändern die chemischen Botschaften und können dadurch Verhalten und Gefühle stark verändern. Unser Gehirn ist ein sehr komplexes und «lebendiges» Organ, dass unser ganzes Leben bestimmt. Je mehr ich darüber weiss, desto besser kann ich verstehen, warum ich so bin, wie ich bin – und wie ich mit mir selbst besser umgehen kann. Das «Verhalten» des Gehirns hat mich schlussendlich zur Idee gebracht: Warum nicht das Verhalten meines Gehirns für mein Lernen anwenden? Schon öfters wurden mir Tipps und Tricks gegeben, wie ich am besten lernen kann. Wenn ich weiss, dass mein Gehirn durch Wiederholungen, gute Erklärungen und positive Emotionen neue Verbindungen aufbaut, kann ich gezielt besser lernen. Zurzeit versuche ich, Lernpausen bewusster zu machen, mich nicht zu überfordern und neue Inhalte mit bereits Bekanntem zu verknüpfen. In den Lernpausen mache ich kleine Schlafpausen (z.B. 10min) statt einfach nur Wasser zu trinken und herumzufaulenzen. Ich weiss jetzt auch oder habe es schon vorher gewusst aber nicht richtig realisiert, dass Schlaf enorm wichtig für das Lernen ist, nicht nur für unsere Gesundheit, weil das Gehirn dann das Gelernte verarbeitet und festigt. Früher dachte ich, lange zu lernen sei wichtiger als gut zu schlafen – heute weiss ich, dass beides zusammengehört. Was mir besonders gefällt: Das Gehirn verändert sich ständig, nicht nur beim Lernen in der Schule, sondern auch durch Hobbys, Gespräche, Musik oder neue Erfahrungen. Das bedeutet, dass wir uns selbst aktiv mitgestalten können – nicht nur durch Gene oder äussere Umstände, sondern durch das, was wir denken, tun und erleben. Dieser Gedanke zeigt mir: Auch wenn ich manchmal Fehler mache oder etwas nicht sofort verstehe, heisst das nicht, dass ich es nie können werde. Mein Gehirn gibt mir die Möglichkeit, mich ständig weiterzuentwickeln – wenn ich bereit bin, daran zu bleiben und es richtig zu nutzen.

Am Ende habe ich nicht nur etwas über Biologie gelernt, sondern auch viel über mich selbst. Und das ist vielleicht das Wichtigste: zu wissen, wie man funktioniert, um besser mit sich selbst umgehen zu können – in der Schule, im Alltag und im Leben.